Der Morgen kam, die Läufer/innen waren schon hektisch. Das Frühstück der "Schlachtenbummler" war opulent, das der Sportler/innen weniger und sogar ein wenig asketisch, obschon Guido zu dem Tiroler Willi auf dessen präzise Frage hin meinte, "Willi könne essen, was er wolle, bei seiner Zeit spiele das so eine Rolle nicht." Um 08.00 Uhr war alles und alle gepackt und es ging los Richtung Krems: Der knallrote Autobus hatte freie Fahrt . Norbert wurde beim Marathon Start verabschiedet, Guido, Wolfi, Christian, Albert, Doris, der Tiroler Willi und Margit beim Halbmarathonstart und später wurde auch Richard, Heinzi, Huberta, Elisabeth und Karin beim Viertelmarathonstart entlassen. Im Bus verblieben die Nordic Walkerinnen, Gäste und Angehörige, dann Andrea, Heidrun und Hansi, die leider nicht mitliefen, aber es hätten können und die Verletzten Maria, Edwin, der Fischer Willi, Fritz und ich. Wir fuhren bei der Strafvollzugsanstalt "Stein" vorbei, betrieben also noch ein wenig Sightseeing und warfen einen Blick auf eine mögliche Zukunft von vielen. Danach erkundeten wir dann das Zielgelände im Zentrum von Krems und die wunderschöne, große Altstadt, die dermaßen groß ist, daß wir Verletzte uns konditioniell alsbald im roten Bereich bewegten. Mit diversen "Lärmutensilien" ausgestattet postierten wir uns nach mehreren kräftigenden Kaffeehausbesuchen entlang der Strecke.
Elisabeth bei ihrem Comeback
(Foto: Fritz Grabner
)
Der Lauf, das eigentliche Ziel unserer Reise Was nun folgte war Sport: Wir schrieen uns die Kehlen heiser, wir lärmten und wir feuerten die Viertelmarathonläufer/innen an. Zuerst feuerte der Fritz alle Sportlerinnen und Sportler an, dann nur mehr die Läuferinnen, am Ende nur mehr die Hübschen und dann ganz am Ende nur mehr die Läuferinnen, die besonders sexy daherkamen. Dazwischen lief Richard vorbei, Heinzi war hinter ihm in Sichtweite. 100 Meter fehlten und der routinierte Heinz griff auf den letzten zwei Kilometern nochmals an und blieb, ohne Richard am Ende einzuholen, unter einem Fünfminutenschnitt pro gelaufenem Kilometer. Dann kam die schnelle Huberta, dann die unverwüstliche Elisabeth, die lange Zeit verletzt war, aber eine geborene Dolzer ist und die stille und symphatische Karin, die einen guten Teil des Viertelmarathons gemeinsam mit Lisa gelaufen war. Wir jubelten, wir brüllten uns heiser. Das war Sport. Das war Spannung. Das war auch das Duell Richard gegen Heinzi. Das war das Comeback von Elisabeth nach einer langen Zeit der Schmerzen und der Verletzungen und der Neustart von Karin, die nach dem Unfall von Christian pausiert hatte.
Nun erwarteten wir alle Guido: Und der kam. Schnell, dynamisch und mit einem Lächeln. Später liefen Wolfi und der erstaunliche Christian gemeinsam vorbei und dann kam die Gruppe um Albert, dem sportlichen Leiter des LC Vitus St.Veit/Glan : Doris, der Tiroler Willi, der sich an die beiden tapfer angehängt hatte und ein tolles Rennen lief, dann Margit, entschlossen, schnell, wieder teilweise in Begleitung von Guido, der seinen Lauf bereits beendet hatte.
Guido lief als wär der Teufel hinter ihm her..... (Hier nahe bei Kilometer 19) (Foto Fritz Grabner)
Guido lief beinahe das "Race" seines Lebens: Hätte ihn ein "Mitbewerber" nicht schon bei Kilometer zehn in den Wadenmuskel und gegen die Achillessehne getreten und ihn verletzt, wäre er wohl unter 1:23:00 geblieben. So wars am Ende seine zweitbeste je gelaufene Zeit. Doris, der Tiroler Willi und Margit liefen allesamt persönliche Bestzeit. Wir jubelten. Ich aß mich voller Freude mit einer Finishermedaille um den Hals gemeinsam mit Margit durch die Labestraße, die weit über 100 m lang war und nach dem Ziel mit Tischen voll mit Topfenkuchen, Marillenkuchen, Bananen und Vollwertkeksen, Mineralwasser, Cola und diversen anderen Getränke bestückt war. Margit trank eigentlich nur ein Mineralwasser, ich kostete für sie das gesamte Angebot durch, war also ihr Vorkoster und reichte unserem Obmann, dem Fischer-Willi gewissermaßen in Perioden noch Getränke für unsere durstigen Sportler durch das Absperrgitter.
Norbert kurz vor dem Ziel inmitten der tobenden LC Vitus Kollegen (Foto Fritz Grabner)
Dann kam Norbert: Er lief seinen ersten Marathon und der halbe Verein stand in der Zielgeraden Spalier und schrie und lärmte und bereitet ihm einen lauten Empfang. Ein Security Posten verlor beinahe die Nerven, als wir zu diesem Behufe innerhalb der Absperrung eindrangen, um Norbert mit unserem Geschrei ins Ziel zu tragen. Auch Norbert bot eine tolle Leistung: Er blieb bei seinem Marathondebüt weit unter vier Stunden.
Die Heimfahrt Alpenregion Hochschwab
Guido ruhte sich vor der Heimfahrt bereits mit Basenwickel und Baumwollstrümpfen im Kofferraum des Buses aus. Die Rückfahrt verlief nicht ereignislos, da mit annähernd 30 ausgehungerten Wölfen erst ein Wirtshaus am späten Nachmittag gefunden werden mußte. Als auch dieses Problem schlußendlich einigermaßen zufriedenstellend gelöst war, fuhren wir mitten durch den wildromantischen Hochsschwab und der Schmäh lief weiter bis exakt zur Ausfahrt St.Veit/Glan. Nach einer Busserlorgie fuhren alle mit Ehefrau und Lebensabschnittspartnerin nach Hause., oder wurden nach Hause gefahren. Guidos Abschiedsworte inmitten der "Bussi hin und Bussi her Orgie" und der nie enden wollenden Umarmungen waren knapp und präzise: "
Mah, gemma endlich, wir waren jetza ja eh zwei Tage zusammen."
Im Rückblick Zusammenfassend muß ich erwähnen, daß wir großen Sport und etliche Bestzeiten miterlebten. Wir sahen herrliche Comebacks und alle Läuferinnen und Läufer waren mit Feuereifer bei der Sache. Der Vereinsvorstand , allen voran CEO Willi Fischer und Key Account Manager Edwin Pretis, hatte für die dazu nötigen Bedingungen gesorgt und allen Sportlern eine perfekte Plattform geboten, die diese zu nützen wußten. Guido wurde in der Endabrechnung noch Dritter der Wasser & Wein Trophy, einer Kombiwertung vom Kärnten läuft Halbmarathon und dem Wachau-Halbmarathon. Vor ihm war nur ein Kenianer und ein Österreicher.
Der Verein hat in die Reise kräftig investiert, also für einen kräftigen Input gesorgt. Das sportliche, aber auch das gesellschaftliche Output war dann auch mehr als zufriedenstellend.